Zu Beginn muss medizinisch abgeklärt werden, welche Ursachen für die Hyperhidrose verantwortlich sein könnten. In Anbetracht der jeweiligen Diagnose kommen verschiedene Behandlungsmethoden in Betracht. Liegt eine sekundäre Hyperhidrose vor, wird die Behandlung der möglichen Grunderkrankung begonnen. Die primäre Hyperhidrose hingegen wird durch örtliche Anwendungen direkt an der Stelle der Schweißbildung behandelt.
Lokale Hyperhidrose – medizinische Behandlung
Achselhöhlen-Behandlung
Eine sehr wirksame und unkomplizierte Behandlung von Hyperhidrose stellt die Verwendung von Achselpads dar. Solche Achselpads nehmen den Schweiß auf und verhindern das feucht werden der Kleidung. Doch sie bekämpfen natürlicherweise nicht die Ursache der starken Schweißproduktion in den Achselhöhlen. Die Behandlung ist jedoch effektiv und unmittelbar. Die Achselpads sind leider nicht günstig.
Bei leichter Hyperhidrose empfiehlt sich die Verwendung von Gerbstoffpuder oder auch Gerbstoffbäder. Besteht eine starke Hyperhidrose, findet der Einsatz von zehn bis dreißig-prozentigem Aluminiumchloridlösung Verwendung. Bei dieser Methode wird die Haut anfangs täglich und später 2 bis 3-mal in der Woche behandelt. Die Lösung wird mithilfe eines Zerstäubers aufgetragen. Dadurch werden die Schweißdrüsen verstopft. Aluminiumchlorid ist auch der wirksame Inhaltstoff in handelsüblichen Deodorants. Die Erfolgschancen dieser Methode liegen bei neunzig Prozent, die Behandlung ist also als sehr erfolgreich anzusehen. Bei Behandlungsbeginn kann es allerdings zu Reizungen der Haut kommen, die in den meisten Fällen nach einiger Zeit abklingen.
Eine andere Hyperhidrose Behandlung ist die Verwendung von Botox. Clostridium Botulinum (Botox) ist dasselbe Mittel, das auch zur Faltenbehandlung verwendet wird. Das Mittel verhindert die Freisetzung von Acetylcholin, welches normalerweise den Auftrag zur Schweißproduktion gibt. Während der Behandlung wird das Botox direkt an der jeweiligen zu behandelnden Stelle unter die Haut gespritzt. Die Wirkung beginnt ungefähr drei Tage nach der Behandlung, was sich durch wesentlich geringeres Schwitzen bemerkbar macht. Nach etwa fünf bis acht Monaten muss die Behandlung wiederholt werden, da die Wirkung nachlässt. Nebenwirkungen bei dieser Hyperhidrose Behandlung treten so gut wie gar nicht auf. Die Nachteile sind die hohen Kosten und nicht dauerhafte Wirkung.
Außerdem besteht die Möglichkeit der Saugkürettage-Behandlung. Dabei werden die Schweißdrüsen (etwa 70 bis 80 Prozent), die sich im Unterhautfettgewebe der Achseln befinden, abgesaugt. Die Wirkung beginnt sofort und besteht ein Leben lang. Es kann jedoch vorkommen, dass in manchen Fällen eine Wiederholung der Behandlung notwendig ist.
Hyperhidrose Behandlung – Hände und Füße
Gerbstoffbäder und Gerbstoffpuder werden auch hier angewendet.
Für die Behandlung einer schweren Hyperhidrose wird die Methode der Iontophorese angewendet. Hierbei werden Schalen mit Wasser befüllt und dabei mit Gleichstrom verbunden. Die eingetauchten Hände oder Füße kribbeln angenehm und nach einigen Behandlungen werden, nach bisheriger Meinung die Schweißdrüsen verstopft. Anfangs wird die Methode 15 Wochen lang 3-mal die Woche angewendet. Zum Ende lässt man die Behandlung langsam ausschleichen. Erfolge werden hauptsächlich bei leichter oder mittlerer Hyperhidrose erzielt und die Behandlung ist zeitaufwendig. Eine Absetzung der Behandlung führt zum erneuten Auftauchen der Syndrome.
Bei schweren Formen wird auch Sympathektomie als Behandlungsmethode verwendet. Die sympathischen Fasern und Nervenknoten werden dabei bei einer Operation unwirksam gemacht und können so keine Impulse zur Schweißabsonderung mehr aussenden. Die Risiken sind jedoch hoch. Denn jene Nervenfasern sind auch verantwortlich für Druck- und Schmerzempfinden, weshalb es bei dieser Hyperhidrose Behandlung zu Gefühlsstörungen kommt.
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